Artenmonitoring

Kleiner Beitrag für den großen Überblick

Bei einem Monitoring wird in definierten Zeitabständen erhoben, welche Pflanzen- und Tierarten sich als Lebensgemeinschaften in ausgewählten Lebensräumen etabliert haben und wie häufig sie vorkommen oder fehlen. Aus den nach dieser Methode über mehrere Jahre erhobenen Daten lassen sich Trends ablesen. Damit kann objektiv bewertet werden, wie sich ein Biotop entwickelt und ob Schutzmaßnahmen nötig sind oder bereits erfolgreich waren. Wenn die Daten wissenschaftlich begleitet in übergreifende Forschungs- und Erhebungsprojekte landes- oder bundesweit einfließen, werden genaue Aussagen über den Zustand von Lebensräumen sowie von Pflanzen- und Tierarten möglich.

Vierfleck
Vierfleck

Ein erfolgreiches Monitoring wäre ohne die Arbeit von Ehrenamtlichen nicht möglich. Davon profitieren alle. Wir erfassen Arten vor allem in Schutzgebieten in unserem Wirkungskreis, nehmen aber auch an institutionellen und wissenschaftlichen Monitoring-Projekten teil. Nicht nur Fachleute, gerade die interessierten Laien leisten so einen wesentlichen Beitrag zum Naturschutz und bringen sich so zu dessen Nutzen ein. Im Gegenzug, mit der Unterstützung von Fachleuten, werden sie oft selbst zu Experten.


Tagfalter-Monitoring

Das Schaffen einer Wissensbasis

Seit 2005 werden Tagfalter bundesweit systematisch erfasst. Über die Bestände vieler Arten und deren Entwicklung ist oft nur wenig bekannt; die Ursachen für den Rückgang, das Verschwinden oder die Neuansiedlung von Arten sind noch nicht ausreichend erforscht. Das langjährige Tagfaltermonitoring soll nun eine breite Wissensbasis liefern.
Bereits seit 2006 beteiligen sich auch rund um Oranienburg Schmetterlingsbegeisterte daran. Die Erfassungsstrecken wurden seitdem sukzessive erweitert, es gibt sie im Schlosspark Oranienburg, am Pinnower See, in Wensickendorf, Bergfelde, Borgsdorf, Hohen Neuendorf, Stolpe, Liebenwalde, im Briesetal, auch in der Rüthnicker Heide. Jedes Jahr kommen neue Strecken hinzu. Je mehr Freiwillige sich beteiligen, desto besser wird das Bild von unserer heimischen Tagfalterfauna. Die notwendigen Artenkenntnisse lassen sich von jedem in relativ kurzer Zeit aneignen. Die Daten jeder Saison werden in Jahresberichten veröffentlicht, sodass die eigenen Beobachtungen mit der Entwicklung in anderen Landesteilen verglichen werden können.
Das Monitoringprojekt wird vor Ort koordiniert. Die Zählung der Tagfalter erfolgt entlang festgelegter Strecken, sogenannter Transekte, und wird einmal pro Woche in den wärmeren Monaten durchgeführt. Der Entomologe Frank Clemens hilft beim Auswählen und Einrichten geeigneter Strecken und bei den ersten Zählungen, prüft die Beobachtungen auf Plausibilität und bestimmt Falter anhand von Fotos. Die Daten werden direkt in eine Online-Datenbank eingetragen. Wer sich beteiligen möchte, findet unter www.ufz.de/tagfalter-monitoring ausführlichere Informationen.


Amphibien- und Reptilien-Monitoring

Funde an das Froschportal melden

Kreuzkröte
Kreuzkröte

Ihre Lebensweise macht es schwer, Amphibien und Reptilien systematisch zu beobachten. Nachweise gründen bislang fast ausschließlich auf Zufallsfunden. Um bedrohte Arten besser schützen zu können, müssen wir mehr über ihre Verbreitung wissen. Mit einer Fundmeldung hilfst du, die Vorkommen verschiedener Amphibien- und Reptilienarten in Brandenburg besser einschätzen zu können.


Monitoring häufiger Brutvögel

Dokumentation über Jahrzehnte

Neuntöter © NABU/U.Friebel
Neuntöter © NABU/U.Friebel

Seit 2005 organisiert der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) deutschlandweit das Monotoring häufiger Brutvögel in der Normallandschaft. Es dient der Kontrolle und dem Verständnis der Bestandsentwicklung der heimischen Brutvögel. In Brandenburg beteiligen sich aktuell 93 Feldornithologen auf 155 Probeflächen an der Erfassung der entsprechenden Brutreviere. Auch drei Mitglieder unserer AG Gebiets- und Artenschutz nehmen an der Kartierung teil. Das Monitoring erfolgt an vier Terminen von März bis Juni und wird mit einer Aufwandspauschale vergütet. Wer sich auf unbesetzten Probeflächen einbringen möchte, kann sich bei der Staatliche Vogelschutzwarte Bandenburg melden und näher informieren.