Beobachtungen im Storchenjahr 2022

Unserer Artenbetreuer Roland Heigel gibt hier einen Einblicke in seine Arbeit und die Ereignisse in der Betreuung der Weißstörche unseres Wirkungskreis.

Die drei Jungstörche aus Wensickendorf haben den Horst verlassen und ziehen in den Süden.

Alle drei Jungstörche in Wensickendorf fliegen.

In Beetz verendete ein Altstorch an einem Maulwurf, der im Schlund des Storches mit seinen Schaufeln stecken geblieben war. Die Jungstörche im Nest werden vom zurückgebliebenen Altstorch weiter versorgt. Durch die Zufütterung von Fisch haben die Jungen eine Überlebenschance.

In Germendorf verunglückte ein Altstorch tödlich in der Hochspannungsleitung. Das Junge wird weiter vom anderen Altstorch gefüttert.

Bei diesen heißen Temperaturen versorgen die Altvögel ihre Jungen mit Wasser, das sie aus den umliegenden Gewässern schöpfen und im Kropf zu ihrem Nachwuchs transportieren (Foto 1). Auch Schatten spenden sie, indem sie ihre Flügel über den Jungen ausbreiten (Foto 2).

In den meisten Horsten ist der Nachwuchs geschlüpft. Beide Partner wechseln sich bei der Nahrungssuche und der Fütterung der Jungen ab. Auf der Speisekarte stehen zur Zeit 90 Prozent Regenwürmer. Das Futter wird von den Altstörchen ausgewürgt und die Küken nehmen es selbstständig auf.

In Kremmen, Dammstraße, konnte das erste Junge am Nestrand beobachtet werden.

In unserem Wirkungskreis konnten wie in den Vorjahren 34 Brutpaare gezählt werden. In Wensickendorf und in Kremmen, Wallstraße bei der Kita, sind zum Beispiel die Gelege mit vier Eiern komplett. Die Kameras gaben uns bei diesen Störchen den Einblick. Bei den anderen Brutpaaren ist abzuwarten, bis die Jungen beobachtet werden können. 32 bis 33 Tage wird das Gelege abwechselnd von beiden Altvögeln bebrütet.

In unserem Wirkungskreis haben sich inzwischen 28 Brutpaare eingefunden. Auf dem neu errichteten Nistplatz in Kremmen, Wallstraße bei der Kita, wurde heute das erste Ei gelegt (Foto 3). Der Horst bei der Feuerwehr in Kremmen musste noch einmal mithilfe der Feuerwehr erneuert werden (Foto 2). Störche haben von diesem Horst das Material für ihre Nester verwendet. Dadurch ist ein Teil auch in den Schornstein abgerutscht und es entstanden große Löcher (Foto 1), sodass die Störche diesen Standort nur zögerlich aufsuchten. Auf dem Horst in Schwante sind bereits zwei Eier gelegt worden (Foto 4).

In unserem Wirkungskreis sind unter anderem auf den Horsten in Sommerfeld, Schönfließ, Neuholland, Wensickendorf, Germendorf und Kremmen die ersten Westzieher in ihrem Brutgebiet gelandet.

In Germendorf wurde der mächtige Storchenhorst durch die Stürme im Februar stark verschoben. Das Nistmaterial kam in eine bedrohliche Schieflage. Zur Gefahrenabwehr unterstützte der NABU Oranienburg den Eigentümer mithilfe des Kranservices Mario Meinke aus Oberkrämer, einen Teil des Nistmaterials abzutragen. So wurde die Gefahr abgewendet und die Störche können diesen Horst weiter nutzen.

Einer der beiden Störche, die bei uns über den Winter in Pflege waren, ist wieder frei und hält sich ab und zu auf dem Horst in Wensickendorf auf.

Die starken Stürme in den letzten Tagen haben das Nistmaterial auf dem Storchenhorst in Kremmen, Ruppiner Straße 19, stark verschoben. Mithilfe des dortigen Anwohners konnten wir einen Teil des Nistmaterials abtragen, das gleich zur Aufbesserung für den Storchenhorst bei der Feuerwehr verwendet wurde. Dabei half die Feuerwehr tatkräftig mit. Vielen Dank für die unkomplizierte Mithilfe.

In Kremmen, Wallstraße an der Kita, wurde das Storchennest auf einer Unterbaukonstruktion errichtet. Dies war erforderlich, da die Störche im vergangen Jahr ihr Nest inmitten des Abgasrohres der Heizungsanlage gebaut hatten. Da diese in Betrieb bleiben und der Schornstein saniert werden musste, hat sich die Stadt Kremmen in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Storchenbeauftragten entschlossen, eine Nistmöglichkeit über dem Schornstein zu errichten. Ein Dank an alle, die sich dafür engagiert haben.

In Zehlendorf ist ein Storch angekommen. Dieser beringte Vogel besetzt den Brutplatz schon seit 2014. In den letzten zwei Jahren traf er am 19. Februar ein. Der Storch ist vermutlich die Westroute über Spanien und Frankreich in sein Brutgebiet geflogen.

In Kremmen, Dammstraße, ist der zweite Storch eingetroffen.

Horstsäuberung in Wensickendorf

In Kremmen ist er erste Storch eingetroffen, zehn Tage früher als in den Vorjahren.