NSG Tegeler Fließtal

Die grüne Ader nach Berlin

Das 468 Hektar große Naturschutzgebiet Tegeler Fließtal ist ein länder- und kreisübergreifendes Biotopverbundsystem. Sein in den Landkreisen Oberhavel und Barnim gelegener geschützter Nordteil vereint eine Vielzahl von Lebensraumtypen. Das Fließtal ist als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Teil des europäischen Natura 2000-Schutzgebietssystems und Teil des Naturparks Barnim.

 

Als Überbleibsel einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne erstreckt sich das namensgebende Tegeler Fließ mit einem Nord-Süd-Gefälle von 30 Höhenmetern von den Quellniederungen Bahrenbruch, Rennebruch und Gänseluch, die sich im Mühlenbecker See vereinen, bis zur Mündung im Tegeler See in Berlin. Niedermoore mit Pfeifengraswiesen, kleine Waldseen mit Verlandungszonen und Erlenbruchwäldern sowie Laubmischwälder prägen die Bachauenlandschaft.

Die Erhaltung und Entwicklung der Biotopvielfalt des Fließtales mit dem Tegeler Fließ als ökologisch durchgängiges Fließgewässer sowie der Stillgewässer einschließlich ihrer angrenzenden Lebensräume als Rückzugs- und Reproduktionsgebiet für seltene und geschützte Pflanzengesellschaften und lebensraumtypischer seltener und geschützter Tierarten ist Schutzziel des Gebietes.

Das Schutzgebiet dient darüber hinaus der Erhaltung und Entwicklung der Moorkörper in ihrer Funktion als Wasser- und Kohlenstoffspeicher und dem Erhalt der hervorragenden Schönheit des Tegeler Fließtales.

 

Gebietsbetreuer: Christian Mahler

Schützenswerte Lebensräume und Lebensgemeinschaften

Feuchtwiesen und -weiden, Unterwasserflora, Schwimmblattgesellschaften, Röhrichte, Bruch- und Saumgesellschaften sowie Trockenrasen

 

Bedeutende Tierarten

Elbebiber, Fischotter, Kammmolch und die Fischarten Schlammpeitzger und Bitterling

 

Bedeutende Pflanzenarten

Echtes Tausendgüldenkraut, Großes Zweiblatt, Mondraute, Sand-Strohblume, Sumpf-Calla, Wasserfeder, Zungen-Hahnenfuß

Karte des Naturschutzgebietes Tegeler Fließtal
NSG Tegeler Fließtal - Quelle: OpensStreetMap

Naturschutzmaßnahmen im NSG Tegeler Fließtal

Wasserrückhalt

Die trockenen Sommer der vergangenen Jahre bringen neue Herausforderungen für das Tegeler Fließtal. Die Quellmoore haben weniger Ressourcen zur Neubildung von Grundwasser. Das führt dazu, dass in den Sommermonaten wertvolle Biotope trockenfallen. Daher kümmert sich der NABU in Absprache mit den zuständigen Behörden um Maßnahmen zur Rückhaltung von Wasser. So werden die Staustufen der Waldteiche gepflegt und aufwachsende Gehölze aus den Moorflächen entfernt, die zusätzliches Wasser verdunsten und die Verlandung beschleunigen.


Schutzgebietskommunikation

Das Tegeler Fließtal ist beliebtes Ausflugsziel. Damit Besucher darüber informiert sind, dass sie sich in einem Naturschutzgebiet befinden, in dem besondere Verhaltensregeln gelten, kümmert sich der NABU in Absprache mit dem Naturpark Barnim um die Ausschilderung und Besucherlenkung.