Schwalben

Zarte Flugakrobaten

Schwalben gehören einfach zum Sommer. Sie haben sich über die Jahrhunderte an uns angepasst und profitierten von den menschengemachten Veränderungen der Landschaft. Doch in der letzten Zeit verlieren auch sie zunehmend ihre Lebensgrundlagen.

 

Die Nester der Mehlschwalben werden vielfach aus Angst um die Fassade zerstört, die Ställe der Bauern sind verschlossen und bieten den Rauchschwalben keinen Einschlupf mehr. Dabei helfen die reinen Insektenfresser, durch Insekten übertragene Krankheiten zu vermeiden.

 

Artenbetreuerin: Yvonne Schuldes

schwalben.mauersegler@nabu-oranienburg.de

Rauchschwalben
Rauchschwalben

Die Mehlschwalbe

Die Mehlschwalbe mit ihrem schwarz schillernden Rücken, der komplett mehlweißen Unterseite, dem weißen Bürzel und dem kurzen, schwach gegabelten Schwanz baut ihr Lehmnest außerhalb von Gebäuden unter Dachüberstände. Bis auf einen kleinen Einschlupf ist dieses geschlossen.

Bestandsfördernd für die bedrohte Mehlschwalbe sind vielfältige Wildstauden und Strauchpflanzungen, die der Nahrung der Schwalben, den Insekten, eine Lebensgrundlage bieten. Des Weiteren sind artgerechte Nistplätze unter Vordächern sowie Lehmpfützen für den Nestbau überlebensnotwendig.


Nisthilfe

Um bei einer erfolgreichen Neuansiedlung mit künstlichen Nestern den jährlichen Reinigungsaufwand zu senken, empfiehlt es sich, nur ein Kunstnest bzw. Doppelnest nebst Lokrufanlage anzubieten. Weitere eventuell brutwillige Paare bauen daneben ihre Nester, die dann nicht gereinigt werden müssen, da sie natürlicherweise nach einigen Bruten an Substanz verlieren. Je nach Bedarf bauen sich die Mehlschwalben neue Nester. Zum Erhalt der „menschlichen“ Gastfreundschaft für die Schwalben sollten Kotbretter mit einem Mindestabstand von 60 cm angebracht werden.



Die Rauchschwalbe

Die Rauchschwalbe mit ihrer rostbraunen Kehle, blauglänzendem Rücken und Flügeln, mit dem weißen Bauch und dem typischen langen Gabelschwanz bauen ihre Nester innerhalb von Gebäuden. Damit sind sie die Hauptverlierer unter den Kulturfolgern, denn immer weniger Tierställe oder andere Gebäude stehen ihnen zur Verfügung. Doch noch ist es nicht zu spät. Inzwischen nehmen die Rauchschwalben gerne andere Brutmöglichkeiten an. Unter anderem brüten sie in Carports, Garagen, Schuppen oder Lagerhallen. Für ihren Brutplatz benötigen sie Einflugmöglichkeit, die Tag und Nacht offen ist. Ein Einflugspalt von ca. 12 cm Höhe und 10 cm Breite reicht aus.


Nisthilfe
Ein Brettchen von 10 mal 15 cm, etwa 15 bis 20 cm unterhalb der Decke (mardersicher und zugfrei) befestigen. Das Ansiedeln mit einer Lockruf-CD ist gut möglich, wenn sich schon Rauchschwalben in der Nähe aufhalten.
Um Kleckereien in den Räumlichkeiten zu vermeiden, reicht eine in der Nähe des Nestes aufgespannte Leine und darunter eine kleine Plane, Folie oder ein Brett. Die Schwalben werden sich dann meist auf der Leine niederlassen. Die örtlich konzentrierte Kleckerei lässt sich so nach dem Ausfliegen der Schwalben leicht entfernen.



Die Uferschwalbe

Die Uferschwalbe mit ihrem braunen Obergefieder, der weißen Unterseite mit dem braunen Brustband und der weißen Kehle baut an lehmigen Steilwänden ihre Brutröhren – oft in Kiesgruben. Da viele Kiesgrubenbetreiber den Kies gezielt nur noch so abbauen, dass keine Steilwand mehr für die Uferschwalben entsteht, nimmt der Bestand bei uns immer mehr ab.


Du hast Steilhänge in Deiner Nähe? Melde uns bitte die Standorte, damit wir für mindestens eine Brutperiode Nistmöglichkeiten sichern können.



Das Jahr der Schwalben

Grafik © NABU/stockmarpluswalter.de
Grafik © NABU/stockmarpluswalter.de

Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“

Mach mit und bewirb Dich um eine Plakette!

In ganz Deutschland würdigt der NABU Menschen, die Schwalbennester an oder in ihren Gebäuden erhalten, mit einer Plakette und einer Urkunde. Mach andere darauf aufmerksam, wie wichtig der Schutz von Schwalben ist und lass Dein schwalbenfreundliches Haus durch uns auszeichnen!

Um Dich  zu bewerben, füll einfach unser Online-Bewerbungsformular aus.



Bei offenen Fragen unterstütze ich gern.

schwalben.mauersegler@nabu-oranienburg.de